Das erste Camp der Saison ist immer wieder etwas besonderes. Wie sind die Teilnehmer drauf? Wird das Wetter mitspielen? Haben wir die richtigen Trails ausgesucht? Da wir einen leichten Hang zum Perfektionismus pflegen, machen wir uns viele Gedanken. Zu Unrecht wie sich herausstellen sollte…
Wieder einmal verbrachten wir ein perfektes langes Wochenende in einer unserer Lieblingsregionen, dem Vinschgau. Diesmal mit einem Bikecamp das wir exklusiv für das Universitätssportinstitut (USI) Klagenfurt veranstalteten.
Mit 17 TeilnehmerInnen mehr als ausgebucht, reisten wir bereits Mittwoch abend an, um vier volle Tourentage genießen zu können. Eine kleine Delegation aus Salzburg schloss sich uns am nächsten Tag an.
Gemeinsam wurden einige der schönsten Trails der Region gerockt, darunter solche die einen auch aus den verschiedensten Bikemedien anlachen. Aber auch naturbelassenen, unbekannteren Wegen statteten wir einen erneuten Besuch ab.
Welchen Boost die Investition in den Biketourismus in Kombination mit einer bikerfreundlichen Infrastruktur (Trails aller Schwierigkeitsstufen, Lifte, Hotelerie, Regionscard, etc.) einem Tal bringen können, wird im Vinschgau besonders deutlich. Auf den bekannten und beworbenen Routen zählt man an die 100 bikenden Gäste pro Hütte und Tag. Allerdings muss man sagen dass die Kehrseite dieser Medaille Wege sind, die sich innerhalb nur einer Saison vom leicht verblockten Naturpfad in eine Waschbrettpiste verwandeln. Trails die wir vor einigen Jahren noch menschenleer mit moosigem Waldboden vorfanden, sind gefühlt eine Klasse schwerer, schottrig und ausgewaschen geworden. Dafür haben sie ihren eigenen hippen „Trail-Namen“ bekommen um sie den Gästen schmackhaft zu machen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend auf die Region um Latsch, die zweifelsohne mit vielen Events und liftunterstützten Abfahrten wirbt und ihr Geld verdient, beschränkt und sich nicht über das ganze Tal ausbreitet. Einen zweiten Gardasee wollen wir eigentlich nicht…