Als ich das erst Mal ein Foto von diesem Bike sah, wusste ich: wenn es sich nur halb so gut fährt wie es aussieht, muss ich es haben!Gesagt, getan. Zum Glück bekam ich schnell ein Testbike über unseren lokalen Shop Radhaus. Schlauerweise hatte der Vertreter das Topmodell als Testrad im Einsatz – so blieb wirklich kein Wunsch unerfüllt, und alle Vernunft trat sehr schnell in den Hintergrund. XX1 Eagle, Fox Factory, Carbon Laufräder, Gold wohin das Auge reicht. Auch die Testfahrt war, trotz Minimaleinstellung, mehr als zufriedenstellend und so entschied ich mich recht schnell für das Modell M Team mit Downgrade auf den DPX2 Dämpfer. Laut mehrerer Tests sollte dieser für mein Gewicht und meinen Fahrstil optimal sein.
Nun aber genug der vielen Worte, wer will schon mehr als ein Fazit lesen? Also zunächst mal die auffallendsten Punkte nach den ersten Probefahrten und die Beweggründe für den Kauf. Mehr dann nach eingehenden Tests und Langzeiterfahrung.
Positiv:
- Preis/Leistungs Verhältnis: ja wirklich, auch im Preisbereich jenseits der 4000 Euro gibt es so etwas.
- Da wäre erst mal der Vollcarbonrahmen ab der günstigsten Variante. Kein Aluhinterbau wie bei vielen anderen.
- Nur hochwertige Teile: Komplettgruppen, keine billigen Hebel, oder No-Name Kurbeln. Top Laufräder. Anbauteile von namhaften Herstellern, keine billig produzierten Eigenmarken.
- Ab dem günstigsten Modell Fox Factory Dämpfer – auch im Einkauf um einiges teurer als Rock Shox.
- Wiederverkaufswert: ja, natürlich bieten alle Versender bessere P/L Verhältnisse (wenn man rein die Teile betrachtet), sie haben aber auch kein Vertriebs- und Händlernetzwerk zu finanzieren. Der Wiederverkaufswert eines z.B. Radon oder Canyon ist aufgrund des günstigen Anschaffungspreises äußerst gering.
- Qualität/Verarbeitung: Schon wenn man das Bike das erste Mal in Händen hat, sticht einem die Liebe zum Detail und die hohe Handwerkskunst von Orbea ins Auge.
- Gewicht: auch in allen Tests gelobt – ein leichtes Enduro.
- Individualisierbar: Farben sind im Konfigurator wählbar.
- Baukastensystem: Egal ob Up- oder Downgrade, vieles ist wählbar. Gabel, Dämpfer, Laufräder, Sattelstützenlänge, Vorbaulänge, Bremsen, Kurbeln und Kettenblätter, Kettenführung, …
- Kleine Rahmentasche (voll Enduro! – plötzlich darf man wieder Material an den Rahmen binden ;-)) enthalten – Test folgt
- Fahrverhalten: für ein 29er recht wendig, aber in Kurven trotzdem wie auf Schienen. Unglaublicher Kletterer.
Negativ:
- Größen: Es gibt das Bike nur in drei Größen (S/M – L – XL) und diese sind eher auf der kleinen Seite angesiedelt.
- Geht natürlich schwerer aufs Hinterrad als ein 27,5er Trailbike (Kettenstreben 435mm).
Ein paar Links:
First Ride Test: Orbea Rallon 5 – der Wiedereinstieg ins Waffengeschäft